Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Abstimmung des Motors
rowe85
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Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

Hallo die Runde!


Ich habe diesen Sommer meinen 5 Zylinder Turbo Audi neu abgestimmt, so wie Hermy (mit den 200 Promile im Korrekturfeld)
Diese Vorgangsweise hab ich zwar immer kopfschüttelnd betrachtet, aber auf den Vorteil
bin ich erst heuer draufgekommen... "sorry Hermy" :-)
Aber wenn man eine Schulungs-Kopfwäsche hat, dann betrachtet man alles andere erstmal kritisch.


Nun zum meinen Fragen bzw. Erfahrungen.

Wie viel Schwankungen habt ihr beim Lambdawert unter Volllast?
+/- 0,01 hab ich fast immer...manchmal etwas mehr(ohne Regelung)
Die Schaltzeit schwankt lediglich um 10 MikroSec.

Dann fettet er am Ende des Drehzahlbandes die letzten 1000UPM ca. 0,03 an. (bei einer geraden Unterdruck und Korrektur Linie)
Ich führe das aber auf einen zu trägen Temp. Sensor zurück, da er nach der Beschleunigung im 3 Gang. dann noch 5-10 Grad nach zieht.
Sind das vernachlässigbare Toleranzen die man ausregeln lässt, da ja jeder Gang und Beschleunigungsvorgang anders ist,
oder gibt´s da bessere Sensoren aus dem Regal.(Drin ist der Kombi von EVS 200-3000hpa ... ist normal ein "Delphi")


Meine Erfahrung zur Unterdruckkennline, da viele schreiben bei viel Unterdruck wird sie nicht benötigt...

ich habe sie wieder aktiviert, benötige sie aber nur bis ca. 2000Upm
Im Schub hab ich bloß 150-300hpa je nach Drehzahl, aber ohne hab ich im Korrekturfeld links vorne
ein Eck mit 300-200 Promille drin was ein sauberes abstimmen (Übergang)meiner Meinung unmöglich macht.


Zu denn Einspritzventilen.

Ich fahre Siemens Deka 630ccm mit 4 bar vollquentiel.
Habe das Problem das ich ohne Schubabschaltung über 3000UPM Lambda 2,42 hab.
Liegt das an der Einspritzzeit von 800-900 MikroSec.(Ventile öffnen nicht richtig)
Oder ist ab einem gewissen Unterdruck keine Verbrennung mehr möglich?

Im Stand läuft er nämlich auch nicht sauber bei Lambda 1,00(für Plakette), weil ich denke das, dass Spritzbild schlecht wird.
Hab schon Zündung von 12° auf 8° zurück genommen und LL Steller weiter offen(leichte Besserung)
Der Handbetrieb bringt auch keine Besserung.
bis 0,95 läuft er stabil mit Drehzahlschwankungen von max. +/- 30


SG Roland

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Hermy
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von Hermy »

Hallo

Also über 3000U/min und quasi im Schiebebetrieb(Drosselklappe 0°) ist das schon normal.

Der unruhige Lerlauf kann mehrere Ursachen haben, das Spritzbild selbst wir nicht so einen ganz großen Einfluss haben eher schon wenn die E-Ventile eine größere Abweichung zueinander haben größer 5%, was leider bei den Siemens DEKA, wie es deine sind, ja fast normal ist.

Dann wollen viele den Lambdawert im Leerlauf unbedingt auf Lambda 1 im Kennfeld einstellen, das funktioniert in der Regel nicht.
Ich Stelle den Lambdawert im Leerlauf und warmen Motor auf Lambda 0,85-0,9 ohne Lambdaregelung ein und lasse dann den Rest die Lambdaregelung auf Lambda 0,97-1,0 ziehen. Damit wird dann auch der Leerlauf viel besser abgefangen.

Dann Zündwinkel, wenn du den Zündwinkel früher machst läuft der Motor schneller und hat mehr kraft aber stabiler wird der Leerlauf dadurch nicht. Ich habe den Zündwinkel im Leerlauf eigentlich immer so zwischen 3-8° bei z.B. 950U/min, die Drehzahlstützpunkte darüber bis etwa 2000U/min wähle ich etwa gleich hoch evtl. auch etwas tiefer um den Motor träger zu machen unterhalb der Leerlaufdrehzahl hebe ich die Zündung dann wieder an, 900U/min z.B. 10° 850U/min 15°

Vielleicht hilft es ja... Viel Erfolg

rowe85
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

Habe meine E-Ventile alle 2mal eingemessen und eine Abweichung von 2% ermittelt.
Jedoch nicht in der Software berücksichtigt. Nur die größte auf den 3ten Zylinder verbaut, auch wenn oftmals der erste Zyl. stirbt.

Mein Kennfeld ist auf 0,85 eingestellt und lasse dann mager regeln, das funktioniert super auch beim auskuppeln nach langer Schubabschaltung.

Ich denke auch das die E-Ventile die Ursache sind.
950-1000MikroSec. sind kein Problem im LL...alles unter 900 kannst du vergessen

J_R
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von J_R »

Was ist denn der Vorteil der 200 Promille im Korrekturkennfeld?

Dachte das KKF soll eigentlich kaum was ausgleichen müssen (also Unterdruckkennlinie und Unterdruckkennlinie Leerlauf so sauber wie möglich rausfahren)

Oder wie unterscheidet sich die "Variante" zum EVS Stil?

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Tobi
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von Tobi »

Das Korrekturkennfeld bezieht sich auf die Unterdruck-Kennlinie.

Die Unterdruck-Kennlinie ist die Einspritzzeit, die für Lambda 1,00 bei 1013hPa gilt.

Wenn du bei Volllast Lambda 0,8 (also 20% zu fett) fahren willst,
muss das Korrekturkennfeld bei Volllast auf +200 promille (was dasselbe ist wie +20%) eingestellt werden.


Die theoretische Reihenfolge wäre also du fährst die Unterdruck-Kennlinie sauber auf Ziel-Lambda 1,00 aus
und passt dann über das Korrekturkennfeld alle Bereiche nach deinen Ziel-Lambda-Wünschen an.
In der Praxis würde dabei der Motor kaputt gehen.
Also machst du im Korrekturkennfeld vorher schon die +200promille bei Volllast rein
und fährst dafür dann die Unterdruck-Kennlinie einfach auf Lambda 0,80 ein.
Das Ergebnis ist theoretisch dasselbe, in der Praxis bleibt dabei aber der Motor ganz.



gruß
Tobi

rowe85
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

Hallo Tobi,

ich habs zwar nicht ausgeschrieben, aber die Abstimmarbeiten hab ich genau so durchgeführt wie du geschrieben hast.
Mir hat das verzehrte  Korrektur-Kennfeld im rechten Bereich nicht gefallen, darum habe ich umgestellt.
Hatte vorher bei 90° eine gerade und jetzt sieht man die Anfettung 1:1.

 
Mir gings eigentlich darum ob die Lambda Schwankungen normal sind!
Hermy´s Ansatz das Abweichungen der E-Ventile sich negativ äußern können is gar nicht unlogisch.
Bzw. auch unterschiedliche Füllgrade...

Und ob bei 180-250hpa der hohe Unterdruck das Problem ist oder die geringe Einspritzzeit,
denn den Unterdruck bekomm ich auch durch weiteres öffnen des Leerlaufstellers nicht weg.
Wobei ich eher zu den E-Ventilen tendiere, denn sonst würde es bei Lambda 0,85 auch nicht funktionieren.
Sobald er am Stand bzw. auf Schub richtung 1 regelt gibts Probleme.
 
Bin echt am überlegen andere Ventile zu verbauen nur leider gibts in dieser Größe nicht wirklich Alternativen.
OEM sind alle zu klein bis 4bar Benzindruck und Injektor Dynamics beginnen erst bei 800 oder 900.

Anderseits ist mein Problem nur ein Schönheitsfehler, das es sich erledigt wenn man die Lambdaregelung höher stellt.

 
Grüße Roland
 

 

 

 

 

 

J_R
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von J_R »

Doch die gibt es :wink:

http://www.boschdealer.com/product/52lb ... 280158117/

http://www.boschdealer.com/product/60lb ... 280158298/


Der erste Düsensatz sollte eigentlich besser passen, da du ja bereits 4bar BD fährst. Die machen dann ~725ccm/min

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Hermy
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von Hermy »

@ Rowe85

Was hast du denn für einen Unterdruck im Leerlauf ?

Wenn du mehr als -0,5bar hast, würde ich auf die Unterdruckleerlaufkennlinie verzichten. Die macht eher Sinn wenn du darüber liegst sprich -0,3 usw.. da sonst dein Luftmassenkorrekturkennfeld nicht ausreicht um genug abzumagern.

Mfg Hermy

rowe85
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

400- 500 hpa je nach Temperatur aber meistens 450hpa @ 1000upm und 8°vOT Lambda zw. 0.9-1,0

die Unterdruck-LL Kennlinie steht bei ca. 2000Upm auf null.
und ohne benötige ich 300 Promille im Korrekturfeld.

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Hermy
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von Hermy »

Okay das ist grenzwertig, die Unterdruck Leerlaufkennlinie sollte auf jeden Fall höher stehen bei 2000U/min.

Stelle dazu dein Luftmassenkorrektur Kennfeld auf komplett auf null und dann stellst du die Unterdruck Leerlaufkennlinie so ein das du oberhalb der Leerlaufdrehzahl auf Lambda 0,95-1,0 bist alles ohne Last einfach im Stand, ab ca. 3000U/min geht die Kennline dann ziemlich liniear abfallend nach rechts weiter, so das du das ganze nicht bis zum Begrenzer durchziehen musst.
Danach kannst dein bisheriges Luftmassenkorrektur Kennfeld wieder hochladen und auf die neue Kennlinie anpassen.

Mfg Hermy

rowe85
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

Meine ULL Kennlinie geht vl. bis 2500 aber sicher nicht mehr.
darüber hinaus muss ich sogar mein Korrektur Kennfeld 100-200 Promille anfetten um auf ca. lambda 0,9 zu kommen.

Das mit dem Luftsensor...
Sollte der im 3. Gang bei 280PS leicht bergauf die Temp. richtig messen können oder ist das schon zuviel
dynamik?
Die 10 Kelvin die er nachzieht passt genau überein mit den 3% anfettung.


Grüße Roland

 

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Hermy
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von Hermy »

Also beim Temperatursensor gibt es schon unterschiede, aber selbst der 1,8lTurbo VAG-Sensor mit "blanken" Sensor hat auch eine recht hohe Ansprechzeit(2-3sec.).

Mfg Hermy

J_R
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von J_R »

Hermy hat geschrieben:@ Rowe85

Was hast du denn für einen Unterdruck im Leerlauf ?

Wenn du mehr als -0,5bar hast, würde ich auf die Unterdruckleerlaufkennlinie verzichten. Die macht eher Sinn wenn du darüber liegst sprich -0,3 usw.. da sonst dein Luftmassenkorrekturkennfeld nicht ausreicht um genug abzumagern.

Mfg Hermy

Lässt man die Unterdruck LL Kennlinie dann einfach weg und fährt unter 300HPa dann über alpha-n?

rowe85
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von rowe85 »

Nein es geht nu so oder so! Er bleibt immer im selben Kennfeld.
Man könnte aber über einen Funktionseingang für Spezialanwendungen auf Alpha / N umschalten.

Du machst ganz links im Korrektur-Kennfeld mit der Unterdruck leerlauf kennline nichts anderes als mit unterdruck Kennlinie ganz rechts.

J_R
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Re: Abstimmung Unterdruck Volllast und Unterdruckleerlauf

Beitrag von J_R »

Das wußte ich bereits (also mit den 2 Typen der Luftmassenerfassung), aber laut Hermy soll man theoretisch auf die Unterdruck-LL-Kennlinie verzichten, wenn man einen Unterdruck jenseits der 300HPa erzeugt...läuft dann alles "normal" über die UDKl?

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