Drehzahlerfassung VW EA211
Verfasst: 08.05.2020, 19:49
Hallo Motorenfreunde,
ich habe vor, einen Motor ohne Fahrzeug für einen Prüfstand vorzubereiten.
Dazu soll eine Trijekt Premium T401 inkl. E-Gastreiber und Softwarestand 6.60 verwendet werden.
Bei dem Motor handelt es sich um eine Kombination eines CHZD und CHYA der Baureihe VW EA211. Dies sind 1,0 l Dreizylindermotoren, der erste ein abgasturboaufgeladener Direkteinspritzer, der zweite ein Multipoint-Saugrohreinspritzer im Saugbetrieb.
Ersterer ist beispielsweise im Audi A1 GB (seit 09/2018) oder im VW up! GTI (seit 12/2017) verbaut.
Da die Trijekt nach bisherigem Kenntnisstand keine Direkteinspritzinjektoren ansteuern kann, ist das Saugrohr umgebaut und mit Einspritzdüsen für den Multipoint-Saugmotor ausgestattet worden. Die Öffnungen für die Direkteinspritzdüsen sind verschlossen bzw. für einen Indizierdruckssensor vorgesehen.
Für die Drehzahl- und OT-Bestimmung sind die Originalsensoren des Motors verwendet worden. Das Kurbelwellensignal wird mit einem Induktivsensor (mit drei Pins, daher wahrscheinlich ein induktiver Schließer (auf Masse)), an einem 60-2-Geberrad ermittelt.
Das Nockenwellensignal über einen Hallgeber. Das NW-Geberrad besitzt zwei hohe und zwei niedrige Bereiche.
Da der Motor derzeit keinen Starter besitzt wird er zu Versuchszwecken mit einem Akkuschrauber angetrieben, der an der Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe angesetzt wird. Zudem sind die Zündkerzen ausgebaut worden um die aufzubringende Leistung zu verringern.
In folgender Abbildung ist ein Auszug aus dem Oszilloskop zu sehen, der bei der Betätigung des Akkuschraubers die Signale der an der Trijekt angeschlossenen Sensoren zeigt.
Das obere/blaue Signal ist das der Kurbelwelle (linke Skala). Der Pegel liegt bei 5V und wird durch das Vorbeiziehen der Zähne auf Masse gezogen. Da dies nur der Fall ist, wenn sich die Kurbelwelle dreht, scheint es sich wirklich um einen induktiven Sensor mit integrierter Schaltung zu handeln.
Das Nockenwellensignal wird durch den unteren/roten Graphen wiedergegeben (rechte Skala).
Die Spannungen beider Sensoren bewegen sich zwischen 0 V und 5 V. Mit dem Oszilloskop wurde auch die Drehzahl des Startvorgangs mit dem Akkuschrauber ermittelt. Sie beträgt in etwa 340 1/min.
Das Signal ist in folgender Abbildung zu sehen.
In den Einstellwerten der Trijekt sind folgende (relevante) Werte eingetragen:
Typ der Drehzahlerfassung: 10 (Bosch ME7)
Empfindlichkeit für niedrige und hohe Drehzahl: 0 (KW- und NW-Geber beide als Hallgeber 2,0V)
Fallende Flanke: 1
Impulse pro Umdrehung: 58
Interessant ist vielleicht noch in der Kategorie Start:
Startdrehzahl: 500 1/min
Mit diesen Einstellwerten wurde bei dem Drehzahltest folgendes Bild erzeugt.
Es wurden immer zwischen 54 und 57 Zähne ermittelt, aber leider nicht die eigentlichen 58. Zudem ist die Zeit der Lücke viel zu hoch. Bei zwei fehlenden Zähnen sollte sie drei mal die normale Zeit zwischen dem Impulsen betragen, jedoch kommt man bei diesem Test auf das sechs- bis achtfache.
Ich habe auch andere Parameter ausprobiert; mehr oder weniger Zähne pro Umdrehung bei fallender/steigender Flanke mit anderen Startdrehzahlen auch unter 300 1/min und anderen Empfindlichkeiten der Drehzahlerfassung. Leider kam ich zu keinem kontinuierlich zufriedenstellenden Ergebnis.
Mit den angegebenen Einstellwerten hat die Erfassung für einen kurzen Moment des Startvorganes mit dem Akkuschrauber funktioniert und 340 1/min angezeigt. Nach ein paar Sekunden wurd sie aber nicht mehr angezeigt.
Für den Überblick hier eine Abbildung des KW-Gebers am Geberrad.
Kann mir jemand Tipps dazu geben, was bei den Einstellwerten falsch eingestellt sein könnte oder welche Fehler bei gegebener Darstellung vorliegen können?
Danke für das Durchlesen und eventuell über Hilfe.
Grüße
kordel
ich habe vor, einen Motor ohne Fahrzeug für einen Prüfstand vorzubereiten.
Dazu soll eine Trijekt Premium T401 inkl. E-Gastreiber und Softwarestand 6.60 verwendet werden.
Bei dem Motor handelt es sich um eine Kombination eines CHZD und CHYA der Baureihe VW EA211. Dies sind 1,0 l Dreizylindermotoren, der erste ein abgasturboaufgeladener Direkteinspritzer, der zweite ein Multipoint-Saugrohreinspritzer im Saugbetrieb.
Ersterer ist beispielsweise im Audi A1 GB (seit 09/2018) oder im VW up! GTI (seit 12/2017) verbaut.
Da die Trijekt nach bisherigem Kenntnisstand keine Direkteinspritzinjektoren ansteuern kann, ist das Saugrohr umgebaut und mit Einspritzdüsen für den Multipoint-Saugmotor ausgestattet worden. Die Öffnungen für die Direkteinspritzdüsen sind verschlossen bzw. für einen Indizierdruckssensor vorgesehen.
Für die Drehzahl- und OT-Bestimmung sind die Originalsensoren des Motors verwendet worden. Das Kurbelwellensignal wird mit einem Induktivsensor (mit drei Pins, daher wahrscheinlich ein induktiver Schließer (auf Masse)), an einem 60-2-Geberrad ermittelt.
Das Nockenwellensignal über einen Hallgeber. Das NW-Geberrad besitzt zwei hohe und zwei niedrige Bereiche.
Da der Motor derzeit keinen Starter besitzt wird er zu Versuchszwecken mit einem Akkuschrauber angetrieben, der an der Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe angesetzt wird. Zudem sind die Zündkerzen ausgebaut worden um die aufzubringende Leistung zu verringern.
In folgender Abbildung ist ein Auszug aus dem Oszilloskop zu sehen, der bei der Betätigung des Akkuschraubers die Signale der an der Trijekt angeschlossenen Sensoren zeigt.
Das obere/blaue Signal ist das der Kurbelwelle (linke Skala). Der Pegel liegt bei 5V und wird durch das Vorbeiziehen der Zähne auf Masse gezogen. Da dies nur der Fall ist, wenn sich die Kurbelwelle dreht, scheint es sich wirklich um einen induktiven Sensor mit integrierter Schaltung zu handeln.
Das Nockenwellensignal wird durch den unteren/roten Graphen wiedergegeben (rechte Skala).
Die Spannungen beider Sensoren bewegen sich zwischen 0 V und 5 V. Mit dem Oszilloskop wurde auch die Drehzahl des Startvorgangs mit dem Akkuschrauber ermittelt. Sie beträgt in etwa 340 1/min.
Das Signal ist in folgender Abbildung zu sehen.
In den Einstellwerten der Trijekt sind folgende (relevante) Werte eingetragen:
Typ der Drehzahlerfassung: 10 (Bosch ME7)
Empfindlichkeit für niedrige und hohe Drehzahl: 0 (KW- und NW-Geber beide als Hallgeber 2,0V)
Fallende Flanke: 1
Impulse pro Umdrehung: 58
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Startdrehzahl: 500 1/min
Mit diesen Einstellwerten wurde bei dem Drehzahltest folgendes Bild erzeugt.
Es wurden immer zwischen 54 und 57 Zähne ermittelt, aber leider nicht die eigentlichen 58. Zudem ist die Zeit der Lücke viel zu hoch. Bei zwei fehlenden Zähnen sollte sie drei mal die normale Zeit zwischen dem Impulsen betragen, jedoch kommt man bei diesem Test auf das sechs- bis achtfache.
Ich habe auch andere Parameter ausprobiert; mehr oder weniger Zähne pro Umdrehung bei fallender/steigender Flanke mit anderen Startdrehzahlen auch unter 300 1/min und anderen Empfindlichkeiten der Drehzahlerfassung. Leider kam ich zu keinem kontinuierlich zufriedenstellenden Ergebnis.
Mit den angegebenen Einstellwerten hat die Erfassung für einen kurzen Moment des Startvorganes mit dem Akkuschrauber funktioniert und 340 1/min angezeigt. Nach ein paar Sekunden wurd sie aber nicht mehr angezeigt.
Für den Überblick hier eine Abbildung des KW-Gebers am Geberrad.
Kann mir jemand Tipps dazu geben, was bei den Einstellwerten falsch eingestellt sein könnte oder welche Fehler bei gegebener Darstellung vorliegen können?
Danke für das Durchlesen und eventuell über Hilfe.
Grüße
kordel